Fragen und Antworten

Blechstärken:
Die Blechstärken richten sich nach den Größen der Kanalteile und deren technischen Anforderungen an die Druckverhältnisse.
Gefalzte Standard Kanalteile können wir in den Stärken 0,75 mm bis 1,50 mm fertigen. Wir verwenden jedoch keine Bleche unter 0,80 mm. Eine einwandfreie Verwendung von Profilrahmen stellt auch bei gefalzten Kanalteilen mit 1,50 mm Blechstärke kein Problem dar.
Darüber hinaus fertigen wir geschweißte Kanal- und Kanalformteile sowie Rohr- und Rohrformteile bis zu 6,00 mm Materialstärke.
Die Toleranzen der Blechstärken richten sich nach DIN EN 10143.

Blechqualität:
Für verz. Luftkanäle und Luftkanalformteile verwenden wir ausschließlich 1A Qualität in der Güte DX51D+Z275NA oder MA nach DIN EN 10327 (alt: DIN EN 10142)
DX51D - Kurzname Stahlsorte, hier: Stahl - Maschinenfalzgüte
+Z275 - Kennzahl für die Nenn-Auflagenmasse an Zink (min. 99%), hier: 275g/m³ - Schichtdicke je Seite 15 bis 27 µm
N - Kennbuchstabe für die Ausführung des Überzugs, hier: Übliche Zinkblume
M - Kennbuchstabe für die Ausführung des Überzugs, hier: kleine Zinkblume
A - Kennbuchstabe für die Oberflächenart
Der Werdegang unserer Vormaterialien lässt sich nahtlos zurück bis zum Hersteller belegen. Der Hersteller versieht alle seine Produkte mit Zertifikaten, angefangen mit der Stahlschmelze. Dies betrifft insbesondere die Zinkauflagen, Dicken und Werkstoff-Zusammensetzungen.

Besonders ist hierbei auf die Dicke der Zinkauflage zu achten. Immer wieder tauchen Kanal- und Kanalformteile anderer Kanalhersteller auf, die mit Blechen der Güte DX51D+Z140NA oder schlechter hergestellt sind und wo die Zertifikate gefälscht wurden. Das bedeutet, dass die Dicke der Zinkschicht viel zu gering ist, sodass die Bleche viel schneller Korrodieren.

Clinchen:
Auch Druckfügen genannt, ist ein Verfahren zum Verbinden von Blechen ohne Verwendung eines Zusatzwerkstoffes. Nachteilig gegenüber dem Punktschweißen ist die geringer Festigkeit/Haltbarkeit der Verbindung. Eine stetige Überwachung der Maschinen und deren Einstellungen ist unumgänglich und ein hoher Risikofaktor. Nachweislich lockert sich diese Form-schlüssige Verbindungen durch Vibration, falsche Lagerung und falschen Transport, sowie durch die Montage der Kanalteile. Wir raten dringend davon ab, diese Verbindungstechnik für Profilrahmenverbindungen einzusetzen, gerade in Anbetracht der Dichtheitsklassen. Wir setzen dieses Verfahren nicht ein.

Querschnitt durch einen Clinchpunkt.

DIN Normen:

DIN EN 1505:
Luftleitungen aus Blech mit rechteckigem Querschnitt - Maße.

DIN EN 1507:
Rechteckige Luftleitung aus Blech -Anforderung an Festigkeit und Dichtheit.

DIN EN 10143:
Kontinuierlich Schmelztauch veredeltes Blech und Band aus Stahl - Grenzabmaße und Formtoleranzen.

DIN EN 10327:
Kontinuierlich schmelztauch veredeltes Blech und Band aus weichen Stählen zum Kaltumformen - Technische Lieferbedingungen.

DIN EN 14239:
Messung von Luftleitungsoberflächen. (Für die Druckprüfung).

DIN 18379:
VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen –Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen - Raumlufttechnische Anlagen

DIN Normen erhalten Sie beim Beuth-Verlag: www.beuth.de

Kanal gerade oder Kanal Formteil ?:
Alle Kanalteile sind grundsätzlich Formteile und unterliegen dem Formteilpreis, auch Böden, Leitbleche, Trennblech etc..
Ausnahme hiervon ist ein gerades Kanalstück (gerader Kanal), welches min. 901 mm lang ist, keine Abkantungen anstelle von Rahmen, keine schrägen Seiten oder ähnliche Veränderungen gegenüber dem Standard aufweist.

Kanalklammern:
Kanalklammern dienen bei der Montage der zusätzlichen Verbindung der Profilrahmen untereinander. Je nach Nennweite/Kantenlänge der Kanalteile und der Druckklasse, müssen diese bei der Montage zusätzlich zu den 4 Eckschrauben verwendet werden, um ein Auseinanderbiegen und Verschieben der Verbindung zu verhindern. Der Kraftschluss erfolgt durch anziehen der integrierten Schraube. Nachteil: Vielfach werden diese Kanalklammer bei der Montage zu fest angezogen. Hierdurch wird die Knickgefahr/das Durchbiegen des Profilrahmens verstärkt. Ebenso erhöht sich die Leckrate rechts und links neben dieser Kanalklammer. Gerade bei Dichtheitsklasse über "A", sollten Schiebeleisten/Schiebeleistenabschnitte verwendet werden, da diese einen gleichbleibenden Andruck gewährleisten und zusätzliche Stabilität verleihen.

Materialien:
Wir verarbeiten nahezu jedes Metall und viele andere Materialien. Standard Kanal- und Kanalformteile werden üblicherweise aus sens. verz. Stahlblech hergestellt. Darüber hinaus fertigen wir natürlich auch Kanal- und Kanalformteile und Rohrleitungen aus Schwarzblech, Edelstahl, Aluminium, Kupfer etc..

sens. verz. Stahlblech -> DX51D
Edelstahl V2A -> 1.4301
Edelstahl V4A -> 1.4571 / 1.4401 - weitere Edelstahlsorten auf Anfrage

Mindestabrechnung:
Kanal- und Kanalformteile unterliegen nach DIN 18379 einer Mindestabrechnung von 1,00 m². Das heißt, das Kanalteile, die aufgrund der Oberflächenberechnung nach DIN 18379 z.B. nur 0,86 m² aufweisen, jedoch mit 1,00 m² abgerechnet werden.

Profilrahmen:
Auch Hohlkammer- oder Labyrinthprofil genannt. Diese Profile werden von vielen unterschiedlichen Herstellern angeboten und unterscheiden sich zwar optisch nur leicht, aber in Anbetracht der Dichtheits- und Druckklassen gibt es doch deutliche unterschiede. Bei allen Herstellern sind jedoch die Nenngrößen gleich: 20er, 30er und 40er. Die verschiedene Nenngrößen stehen, je nach Hersteller, zusätzlich zu den verzinkten Profilen, auch in Edelstahl und Aluminium zur Verfügung.

Ohne weitere Angaben fertigen wir Kanal-und Kanalformteile mit 20er Profilen bis 999 mm Kantenlänge, ab 1000 mm mit 30er Profilen und ab 2500 mm mit 40er Profilen.

Wir verwenden ausschließlich - egal welche Dichtheitsklasse Sie bestellen - sog. Premium Profile mit eingesetzter Dichtung. Hierdurch kann die Dichtheitsklasse D erreicht werden.

Punktschweißen:
Auch Wiederstandschweißen genannt, wird zur Stoff-schlüssigen Verbindung von Stahlblechen verwendet. Wir verwenden diese Technik um die Profilrahmen auf den Kanalteilen zu befestigen. Der Vorteil ist die Hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und die unübertroffene, Stoff-schlüssige Verbindungsfestigkeit, sowie die gleichbleibende Qualität der Verbindung.

Schiebeleisten:
Schiebeleisten dienen zur zusätzlichen Verbindung der Profilrahmen untereinander. Die Schiebeleiste ist ein C-Profil und wird von der Ecke der Profilrahmenverbindung aus über die zu verbindenden Rahmenkanten geschoben. Der Kraftschluss erfolgt durch Vorspannung des C-Profils. Die Schiebeleiste kann über die ganze Kantenlänge gesetzt werden, es reichen jedoch oftmals, wie bei den Kanalklammern, Teilabschnitte aus.

Seitenverhältnis:
Das max. erlaubte Seitenverhältnis ist Standardmäßig 1:5. Das bedeutet, dass die größer Kantenlänge max. 5 x so groß sein darf wie die kleinere. Ein Rahmenmaß von 250 x 1250 wäre also noch zulässig, jedoch 250 x 1300 nicht mehr.
Überschreiten die Maße das max. Seitenverhältnis, müssen "Lufttrennungen" in Luftrichtung vorgenommen werden, in der Regel eine Halbierung der größeren Seite mit einer Trennwand. Also z.B. 250 x 650 + 250 x 650 im gemeinsamen Rahmen 250 x 1300.
Eine Trennung mit Rohrstützen ist hier nicht zulässig, denn Rohrstützen verhindern keine ungewollte Verwirbelung der Luftmassen und führen somit zu Druckverlusten. Dies kann ausschließlich durch Luftleiteinrichtungen wie z.B. mit den Leitblechen bei Bögen verhindert werden.

Trapez-Profilierung:
Die Trapez-Profilierung dient der Flächenversteifung der Kanalteile. Sie stellt eine Trapezförmige Kantung innerhalb der Flächen, quer zur Luftrichtung, dar. Die Erhebung des Trapezes beträgt, je nach Kanal-Hersteller, zwischen 2,00 mm und mehreren mm. Der Abstand zwischen den parallel verlaufenden Erhebungen liegt bei etwas 50 mm. Nachteil: Das Nachträglich einbringen von Ausschnitten und anbringen von Profilen und Leitblechen stellt oftmals ein Problem dar. Ebenso erhöhen sich, je nach Erhebung, die Luftgeräusche und der Luftwiederstand. Der vermeintliche Vorteil der höheren Flächenstabilität, wird jedoch in der Praxis durch die Verwendung von wesentlich geringeren Blechstärken wieder wettgemacht. Nach VDI 6022 ist die Verwendung von Trapez-Profilierung, aufgrund der erheblichen Schmutzansammlung, nicht gestattet.

Z-Profilierung:
Die Z-Profilierung dient der Flächenversteifung der Kanalteile. Sie stellt eine Z-förmige Profilierung der Flächen, quer zur Luftrichtung, dar. Der Abstand zwischen den parallel verlaufenden Erhebungen beträgt, je nach Kanal-Hersteller, ca. 150 mm und ist die meist verwendete Flächenverstärkung. Ein nachträgliches Einbringen von Ausschnitten und Anbringen von Profilen ist unproblematisch. Wir verwenden die Z-Profilierung seit mehr als 25 Jahren erfolgreich.